RTL-Bericht empört Gamer-Gemeinde (updated)

Hostess Laura bewertet Gamer: 'Der hat ja längere Haare als ich!'In der Sendung "Explosiv" des deutschen Privatsenders RTL wurde am 19. August ein Bericht ausgestrahlt, dessen Inhalt in Deutschland zu einer Protestwelle unter Gamern geführt hat. In dem Bericht werden Spieler, welche die GamesCom besuchen, durch eine offenbar kaum an der Spieleszene interessierte Studentin und Messehostess als tendenziell ungepflegte, schlecht riechende Menschen mit Hang zu geschmackloser Kleidung dargestellt, welche keinen Wert auf Körperflege legen und wenig Sozialkompetenz aufweisen.

 

Aufgrund dieser Darstellungen, welche keinerlei Anzeichen zur Differenzierung der heterogenen Gamergemeinschaft erkennen lassen, wird die Berichterstattung von Vielen als diffamierend und oberflächlich bewertet. So ist der Bericht Thema auf diversen deutschen Websites, die sich mit dem Thema Games beschäftigen, und das entsprechende YouTube-Video wurde von der überwältigenden Mehrheit des Publikums mit dem Urteil "gefällt mir nicht" abgestraft. Eine YouTube-Suche nach den Stichworten "gamescom rtl" bringt eine Fülle an Protestvideos zutage, wobei der Beitrag eines Gamers mit dem Aufruf zur kollektiven Beschwerde auf einer deutschen Webseite besondere Popularität erlangt hat. Auch das Facebook-Konto der Hostess Laura Da Silva, welche unter leicht verändertem Namen auftritt, wurde oft verlinkt.

 

 

Gioteck, die Peripheriefirma welche die junge Dame für die Messe angestellt hatte, äusserte sich gemäss der deutschen Gamerorganisation VDVC folgendermassen:

“Gioteck ist selbst nicht glücklich über den RTL-Bericht und möchte sich mit dem Sender in Verbindung setzen. [...] Außerdem hat Gioteck die Hostess verteidigt und angemerkt, dass die Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen wurden.”

Quelle: stigma-videospiele.de, 25. August 2011

 

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>GameRights ist der Meinung, dass selbst in Boulevardsendungen wie "Explosiv" ein Mindestmass an journalistischer Qualität zu erwarten ist, und nimmt den diffarmierenden Bericht von RTL mit Enttäuschung zur Kenntnis, in der Hoffnung dass sich die Medienlandschaft in der Schweiz nicht zu solch extremen, oberflächlichen "Berichterstattungen" hinreissen lässt.

 

UPDATE, 25.08.2011 14:30:

Der verantwortliche Redakteur hat sich mittlerweile auf seiner Facebook-Seite für den Beitrag entschuldigt:

Über 100 Mails heute haben mir gezeigt, dass ich die Wirkung meines Beitrags zur Gamescom ganz falsch eingeschätzt habe. Der sollte lustig werden. Das ist mir gründlich misslungen. Ich wollte niemanden beleidigen oder verletzen. Dass das jetzt dennoch geschehen ist, tut mir sehr leid. Die anschließende Diskussion auf meiner privaten Facebook-Seite über den Beitrag und die Reaktionen darauf war hitzig. Meine Äußerungen dort waren unüberlegt. Auch dafür möchte ich mich entschuldigen..

 

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