Kürzlich veröffentlichte die Swisscom ihre Broschüre „enter“ - ein objektiver Ratgeber für Eltern zum Thema „digitale Medien“.
Nebst einer Fülle an fundierten Informationen rund um digitale Medien beinhaltet diese Broschüre auch mehrere sachliche Interviews mit Experten, Tipps und Ratschläge für Eltern sowie empfehlenswerte Verweise zu weiteren Angeboten und Kontakten, welche sich ebenfalls intensiv mit der Thematik befassen.
Erfreulicherweise wird neben Onlineplattformen wie bupp.at, spielbar.de und unterrichtsmedien.ch auch unsere Vereinigung GameRights genannt.
Vielen Dank, Swisscom !

Link zum Ratgeber

Bisher setzten sich Studien im Zusammenhang mit Ego- oder First Person Shootern (FPS) vorwiegend mit der Frage nach dem Einfluss auf das Aggressionsverhalten des Spielers auseinander. Ergebnisse, welche eine gewisse Gefährdung bei Kindern nicht vollumfänglich ausschliessen konnten, wurden von den Gegnern dieser Spiele gerne als Rechtfertigung für ein Verbot, auch für Erwachsene, fehlinterpretiert. Bis heute konnte die Schädlichkeit solcher Spiele für Erwachsene wissenschaftlich nicht belegt werden.

Die Popularität dieser Spiele weckt aber allmählich auch in der Forschung das Interesse jenseits der Aggressivitätsfrage. So hat Dr. Lorenza Colzato (Bild) vom Institute for Brain and Cognition der Universität Leiden (NL) den Einfluss von FPS auf die kognitiven Fähigkeiten erforscht. Die Studie "DOOM’d to switch: superior cognitive flexibility in players of first person shooter games" wurde am 24. April 2010 im Fachmagazin "Frontiers in Psychology" publiziert und kommt zur Konklusion, dass Spieler von FPS schnellere und gleichzeitig flexiblere kognitive Fähigkeiten haben als vergleichbare Nicht- oder Gelegenheitsspieler.

Während in der Schweiz zurzeit darüber debattiert wird, wie man der weltweiten Spieleindustrie am besten vorschreiben kann, was diese produzieren darf und was nicht, haben andere Länder den wirtschaftlichen, aber auch kulturellen Wert von Computerspielen längst anerkannt.

So wurde vergangene Woche bekannt, dass die kanadische Spieleschmiede Silicon Knights (Too Human) einen Staatsbeitrag über knapp 4 Mio. kanadische Dollar erhält. Der Beitrag, welcher von der lokalen Politik als Wirtschaftsförderung der Niagara-Region betrachtet wird, soll in die Entwicklung eines neuen Multiplattform-Titels investiert werden und schafft unmittelbar 65 neue Arbeitsplätze.

Am Montag den 15. März fand in der Spitalacker Schule in Bern die von Tink organisierte Podiumsdiskussion statt, an der bekannte Namen wie Roland Näf oder Dr. Prof. Thomas Merz, der auch schon in Uzwil dabei war, Regina Wälti, eine besorgte Mutter, und Lorenz Schnegg, ein betroffener Gamer, sowie GameRights Repräsentant Patrick Gander diskutierten.

Wie auch die Reaktionen auf das Tink-Interview mit Herrn Näf, Anstoss für das Podium, war auch die anschliessende Diskussion sehr kritisch dem Verbot und Herrn Näf gegenüber, was sich auch im späteren Tink-Artikel zum Podium bestätigte.

Da jedoch Bilder mehr als tausend Wörter sagen, insbesondere wenn es ein Video ist, hier das letzte Woche veröffentlichte Video der Podiumsdiskussion, in voller Länge und ungeschnitten.

Schaut das Video, bildet euch eure Meinung zum Podium und teilt sie und im Forum mit.

An dieser Stelle noch ein grosses Danke an alle GameRights-Mitglieder, die an der Podiumsdiskussion anwesend waren.

Knapp vor 19 Uhr am 18. März 2010 hat der Ständerat die Motion 09.3422 von Frau Allemann mit 19 zu 12 Stimmen angenommen, nachdem wenige Minuten vorher die Motion 07.3870 von Herrn Nationalrat Norbert Hochreutener ebenfalls angenommen wurde (27 zu 1). Zwei Motionen die sich in Ihrer Natur per se beissen, verlangt doch die Motion des CVP-Mannes mehr Regulierung und Jugendschutz und die des VGMG-Auslegers ein Verbot von jedem Spiel in dem „grausame Gewalttätigkeiten gegen Menschen und menschenähnliche Wesen zum Spielerfolg beitragen“.
Und dies umfasst so ziemlich jedes Action-Game auf dem Markt, etwas dass man wissen würde, und sollte, wenn man sich mit dem Thema befasst.

Letzten Freitag fand im Gemeindesaal Uzwil die Fachtagung „Darstellungen und mögliche Auswirkungen von Gewalt in Games und Medien auf Kinder und Jugendliche“ zur „Killerspiele“-Problematik statt. An dem gut besuchten Event referierten Peter Züger, Präsident der SIEA, Marc Bodmer, Dozent am Institut für angewandte Psychologie und Journalist beim Tagesanzeiger, Thomas Merz-Abt, Medienpädagoge und Dozent für Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule Zürich sowie GameRights-Präsident Thomas Riediker.


Viele interessante Aspekte und Argumente wurden dem interessierten Publikum, unter welchem sich auch mehrere Mitglieder des Kantonsrates St. Gallen befanden, der am 26. Mai 2009 dem Bund eine Standesinitiative für eine totales Verbot von Gewalt inszenierenden Games überreichte, präsentiert und dargelegt. Unter dem Strich kann man ein äusserst positives Fazit ziehen.


Folgend eine kleine Zusammenfassung mit den Schlüsselpunkten der verschiedenen Referate.

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