Neues PEGI-Symbol: Ingame-Käufe

Bildquelle: www.pegi.info

PEGI hat ein neues Symbol für Spieleverpackungen entworfen, das auf die Möglichkeit von In-game purchases hinweisen soll. Warum dieser Schritt? Und was müssen Erziehungsberechtigte darüber wissen?

Die PEGI (pan european game information) erstellt nach einem standardisierten Vorgehen Ratings für Videospiele. Das empfohlene Mindestalter wird auf der Spieleverpackung abgebildet, und ist gut bekannt. Für eine individuellere Kaufentscheidung werden zudem Labels für die im betroffenen Spiel dargestellten Inhalte (Kraftausdrücke, Gewalt, Angst, Glücksspiel, Sex, Suchtmittel, Diskriminierung) evaluiert und ebenfalls auf der Verpackung abgedruckt. Wie PEGI angekündigt hat, soll diese Reihe an Zusatzsymbolen Anfang 2019 erweitert werden: Mit einem Hinweis auf die Möglichkeit von In-Game Käufen.

Mehr und mehr Spiele bieten die Möglichkeit, innerhalb des Spiels selbst zusätzliche Inhalte gegen Bezahlung zu erwerben. Die Palette reicht von reinen Accessoirs (z.B. eine spezielle Bekleidung der Spielfigur) bis zu spielentscheidenden Elementen (z.B. eine besonders widerstandsfähige Rüstung). Für viele Spieleentwickler sind diese sogenannten "In-game purchases" die eigentliche Einnahmequelle. Dadurch kann das Spiel selbst häufig sehr preisgünstig oder gar kostenlos angeboten werden, was wiederum zu einer grösseren Verbreitung des Games führt.

Für Erziehungsberechtigte kann diese Ausgangslage ein Problem darstellen. Für In-Game Käufe benötigt der Spieler eine Kreditkarte. Falls sich ein Kind der Tragweite seines Tuns nicht bewusst ist, und über eine Kreditkarte verfügt, kann es in kurzer Zeit sehr hohe Geldbeträge ausgeben, oder in Extremfällen gar in eine Schuldenfalle geraten. PEGI möchte dieses potenzielle Risiko künftig auf den Verpackungen dargestellt haben, damit insbesondere die Eltern bei der Kaufentscheidung unterstützt werden.

Wie die Eltern mit In-game purchases umgehen, ist derweil sehr unterschiedlich. Wie das Marktforschungsinstitut Ipsos Anfang 2018 herausgefunden hat, müssen die Kinder und Jugendlichen in 60% der Fälle jeweils die Erlaubnis der Erziehungsberechtigen zum Kauf einholen. Aber auch die Überwachung der Kreditkartenabrechnung (25%) oder die Nutzung von Prepaid-Kreditkarten (20%) sind beliebt. Nur bei 2% aller Befragten stellte sich heraus, dass die Ausgaben der Kinder nicht überwacht werden.

GameRights gibt keine Empfehlung für ein bestimmtes Vorgehen ab. Je nach Alter, Reife oder generellem Umgang mit Medien und Geld in der Familie kann die eine oder andere Variante Vorzüge bieten. Das Wichtigste dabei ist aber immer:
Eltern müssen sich der Problematik bewusst sein, und sich dafür interessieren, was ihre Kinder und Jugendlichen vor dem Computer oder der Konsole tun!

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