Lootboxen und Glücksspielelemente in Games – höchste Zeit für den gesetzlichen Eingriff

  • Peter
  • 14. Juni 2022
  • Essays
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Kolumne unseres Gastautors Henning Beywl, Bern

Hast du schon einmal im App Store deines Smartphones nach einem neuen Game geschaut, um die Langeweile für ein paar Stunden zu vertreiben? Dort bekommst du zwei Arten von Games vorgeschlagen: Traditionelle «Pay to Play»(P2P), also Spiele die schon zum Installieren Geld kosten, und «Free to Play»(F2P), welche anders finanziert werden. Letztere generieren Umsatz durch eine Kombination z. B. von Werbeeinblendungen, Abonnementen oder «Mikrotransaktionen».

Das «neue Coronavirus», von der WHO «Severe Actute Respiratory Syndrome CoronaVirus 2» oder «SARS-CoV-2» getauft, ist momentan das grosse Gesprächsthema weltweit, und wenn wir nicht alle mitmachen und zuhause bleiben, ist es auch bald in aller Munde. Rund um den Globus spürt man soziale und wirtschaftliche Veränderungen, welche ihren Grund in der Pandemie finden. Doch was genau macht die Gaming-Industrie gerade? Wie wirken sich COVID19 und die Angst davor auf unser aller Lieblingshobby aus? Wir haben uns einen Überblick verschafft.

  • Adrian
  • 26.03.2019
  • Essays
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Der Schütze von Christchurch ist Terrorist. Und Gamer. Welche Rolle spielten Computerspiele wie Fortnite beim bestürzenden Attentat in Christchurch und wie ist diese zu bewerten? Eine erläuternde Analyse für Erziehende.

Und einmal mehr werden Gamer und Gamerinnen als Anhänger von grausamer Gewalt bezeichnet. Im vergangenen Jahr hat Roland Näf, der Gründer der Vereinigung gegen mediale Gewalt und Präsident der SP des Kantons Bern, Gamer in der ganzen Schweiz erzürnt. Er sieht den Konsum von Videospielen mit gewalttätigen Inhalten als Auslöser für einen Wertezerfall, sowie als Ursache von Amokläufen und Suiziden. Siehe dazu auch diesen Artikel von GameRights.

Die Vereinigung gegen mediale Gewalt, kurz VGMG, hat ihren Jahresbericht 2010/11 veröffentlicht. Werfen wir gemeinsam einen Blick darauf.

Gross war die Empörungswelle, die durch die Gamergemeinde schwappte: Der VGMG, der offenbar mit der Geschwindigkeit des schweizerischen Gesetzgebungsprozesses unzufrieden ist, platziert sich mit gewagten Forderungen auf der Frontseite der Pendlerzeitung „20 Minuten“. Obwohl das Parlament bereits umfassende Massnahmen gutgeheissen hat, die den Verkauf gewalthaltiger Spiele einschränken sollen, ist der Hunger nach mehr Regulation offenbar noch lange nicht gestillt. Roland Näf schlägt vor, wie dies bei Tabakprodukten bereits heute praktiziert wird, Warnhinweise auf Spieleverpackungen anzubringen. Diese sollen Botschaften wie „Dieses Videospiel verändert den Charakter Ihres Kindes und führt zu aggressivem Ver­halten“ enthalten, und somit den Kunden die Gefahren solcher Spiele vor Augen führen. Besonders durchdacht oder zweckmässig sind solche Hinweise beim genaueren Hinsehen aber nicht.

Der Verein gegen mediale Gewalt (VGMG), dessen Gründer und Co-Präsident Roland Näf für seine generell abneigende Haltung gegenüber Videospielen für Erwachsene bestens bekannt ist, veröffentlichte als Reaktion auf die Pläne des Bundes, den Schweizer Jugendschutz zu stärken, eine Pressemitteilung. Auffallend ist deren Wortlaut: Nachdem die Möglichkeit des Erzwingens eines generelles Verbot nach der hausinternen Pleite des Berner SP-Grossratmitgliedes Näf massiv geschrumpft ist, versucht man nun, die Herstellung von Gewalt beinahltenden Videospielen durch Abgaben, welche die Hersteller auf diese Spiele verrichten müssten, unattraktiv zu machen. Verbote, das ewige grösste Ziel, werden zwar nicht genannt, aber auch nicht explizit abgewiesen. Auch lässt es sich Näf nicht nehmen, die Gesamtheit der Game-Industrie durch groteske Vergleiche mit der Tabakbranche zu diffamieren.

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