Action-Games verbessern Multitasking

  • Joel
  • 11. April 2012
  • Studien
  • 27662

Medal of Honor macht klug!Der Mythos, Action-Games würden das Gewaltpotential der Spieler fördern, hält sich wacker – ohne je wirklich nachgewiesen worden zu sein. Dass Videospiele durchaus positive Nebeneffekte hervorrufen, wurde nun ein weiteres Mal durch eine neue Studie bestätigt.

Eine Forschergruppe des Instituts für Psychologie der Humboldt-Universität in Berlin hat im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass die Probanden ihre kognitiven Fähigkeiten durch das Spielen von Action-Games messbar verbessern konnten. Konkret erhöhten sich ihre Fähigkeiten im Bereich des Multitaskings, also der Fähigkeit, mehrere Tätigkeiten parallel bzw. in kurzen Abständen aufeinanderfolgend auszuführen. Machen Action-Games also tatsächlich schlau?

Eine weitere Studie kommt zum Schluss, dass Gaming immer mehr zum normalen Alltag dazugehört. Ein kürzlich in der deutschen Fachzeitschrift Media Perspektiven veröffentlichter Bericht von Thorsten Quandt, Ruth Festl und Michael Scharkow fassen die Resultate einer weiteren repräsentativen Studie zu Videospielen in Deutschland zusammen. Für die GameStat-Studie der Universität Hohenheim wurden 4500 Computer- und Konsolenspieler im Frühjahr 2011 telefonisch befragt. Durch die kulturelle Ähnlichkeit der Schweiz mit Deutschland wird davon ausgegangen, dass es sich hier ähnlich verhält.

Drei wichtige Trendbeobachtungen kristallisieren sich als zentral heraus. Erstens hat sich die Nutzerschaft von Videospielen deutlich vom stereotypischen Gamer, dem jugendlichen, männlichen Spieler, weg entwickelt. So muss nach einer Auswertung der Differenzierung der Genrenutzung nach Alter und Geschlecht das Klischee des jugendlichen Ego-Shooter-Spielers hinterfragt werden, da es nur ein kleiner Ausschnitt innerhalb einer grossen Nutzungsvielfalt darstellt.

Auch wenn uns das Privatfernsehen bisweilen weismachen will, dass Gamer entweder langhaarige, übergewichtige, schräge Typen oder aggressive, asoziale Jugendliche sind, besagt eine kürzlich veröffentlichte Studie etwas ganz anderes. Laut der Studie Gamer in Deutschland 2011 ist der durchschnittliche Gamer 31 Jahre alt und bei weitem nicht ausschliesslich männlich. Laut der Studie ist sogar fast jeder zweite Gamer eine Gamerin!

Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. in Deutschland, kurz BIU, hat Ende Juli eine repräsentative Studie auf Basis einer Befragung von 25'000 Deutschen durch die Gesellschaft für Konsumforschung veröffentlicht. Der BIU setzt sich nachhaltig für die gesellschaftliche und kulturelle Akzeptanz von Videospielen und die Stärkung des Game-Standorts Deutschland ein. Da Deutschland der Deutschschweiz kulturell ähnlich ist, kann erwartet werden, dass sich die Umstände bezüglich Gaming auch in der Schweiz ähnlich verhalten.

Pünktlich zur kalten Jahreszeit gibt es für Interessierte neuen Lesestoff: Die Zeitschrift der Bundeszentrale für politische Bildung „Aus Politik und Zeitgeschichte“ erscheint in ihrer Ausgabe 3/2011 unter dem Thema „Jugend und Medien“ (Download) - auf knapp 50 Seiten bietet diese Lektüre für den interessierten Leser einen vertieften Einblick in die Thematik. Für GameRights-Member ist die Ausgabe beinahe schon Pflichtlektüre.

Wer lernen möchte, wie moderne Unternehmen zielstrebig organisiert und geführt werden, kann von Videospielen einiges lernen. Zu dieser Kenntnis sind Kommunikationsforscher der Stanford-Universität in Kalifornien gelangt. Videospiele machen keineswegs dumm, einsam oder gar aggressiv, so das Fazit der Studie. Im Gegenteil: Sie können sogar karriere- und wirtschaftsfördernd sein.

 

Eine neue Studie des Department of Brain and Cognitive Sciences der University of Rochester (USA) belegt: Wer sein Gehirn trainieren will, braucht nicht Dr. Kawashima & Co., sondern einen echten Ego-Shooter.

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