Letzten Woche hat der Nationalrat entschieden die Luzerner Standesinitiative «11.301 - Gewaltspiele und -sportarten und Jugendschutz» abzuweisen. Ob dies eine Trendwende in Bundesbern darstellt ist fraglich, denn die Bundesverwaltung hat «mit den laufenden Programmen «Jugend und Medien» sowie «Jugend und Gewalt» das zentrale Anliegen aufgenommen.» Eine Entscheidung zum Thema ist also noch nicht gefallen und somit sind Verbote noch nicht vom Tisch. Verbotsforderungen liegen weiterhin beim Bundesrat.

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Am 18. Oktober 2014 waren unsere GameAgents für einmal in eigener Sache unterwegs: An der Netgame – LAN in Derendingen suchten wir den Kontakt zu den Gamern selbst. In zahlreichen Gesprächen versuchten wir, GameRights und seine Ziele vorzustellen. Primär ging es uns darum, den Gamern aufzuzeigen, dass in Bundesbern aktuell mehrere Verbotsforderungen im Raum stehen, wogegen es anzukämpfen gilt. Angesprochen auf die hängigen Motionen, die im Wesentlichen alle ein Verbot von Gewalthaltigen Videospielen fordern, zeigten sich die meisten Gamer überrascht, und wollten auch sehr häufig weitere Details von unseren Agents wissen.

 

Wir erinnern uns: Im Jahr 2011 hat der Kanton Luzern eine Standesinitiative eingereicht, also von der Möglichkeit jedes Kantons, der Bundesversammlung einen Entwurf zu einem Erlass einzureichen oder die Ausarbeitung eines Erlasstextes vorzuschlagen, Gebrauch gemacht. Diese Initiative hatte nebst dem Verbot gewisser Kampfsportarten auch ein umfassendes Verbot von „Gewaltspielen“ gefordert. Diesbezüglich hat sich in Bern nun etwas getan – zur Freude der Gamer. Wirft man jedoch einen Blick auf die übrigen, noch hängigen Verbotsbegehren, wird diese Freude schnell getrübt.

 

Wir kennen das leidige Thema zu gut: Videospiele sollen aggressiv machen und daher oft Ursprung von Gewalttaten sein. Umso mehr fühlen wir uns bestätigt, wenn einmal mehr eine Studie belegt, dass all die Vorurteile nicht zutreffen. Erstmals wurde nun gar eine Langzeitstudie zum Thema veröffentlicht, welche bessere und wissenschaftlich wertvollere Aussagen machen dürfte als viele bisherig erschienene Kurzzeitvarianten. Die Ergebnisse sind aus Sicht der Gamer erfreulich, denn sie unterstützen Aussagen, welche GameRights seit je her macht.

Am 25. Oktober fand die jährliche Generalversammlung der Vereinigung GameRights statt. Auch dieses Jahr versammelten sich Vereinsmitglieder, Gönner sowie natürlich das Board zahlreich über den Dächern Oltens, im „Konferenzraum beta“ des Hotels Astoria. Im Besprechungs- und Vorstellungsteil wurde gemeinsam ein Blick auf das vergangene Vereinsjahr, den Status quo sowie kommende Ziele geworfen.

Pool
Eine
aktuelle Studie des US-Beratungsunternehmens LifeCourse Associates belegt, dass viele altbekannte Vorurteile gegenüber PC- und Videospielern nicht zutreffen. Das Unternehmen befragte für die Studie 1.227 US-Bürger zwischen 13 und 64 Jahren im März dieses Jahres.

Bislang galten Videospieler in einschlägigen Medien und Teilen der öffentlichen Meinung vor allem als latent gewaltbereit, sozial isoliert und unfähig, im realen Leben etwas auf die Beine zu stellen. In vielfältiger Art und Weise wurden und werden Videospiele von Politik und Medien insbesondere in die Ecke der Gefährlichkeit gedrängt. GameRights greift regelmässig solche Fälle auf.

In den letzten Jahren hat sich jedoch insbesondere der wirtschaftliche Stellenwert der Videospiele drastisch erhöht. Videospiele fristen längst kein Schatten- oder Nischendasein mehr. Die Games-Industrie setzt längst mehr Geld um als die Traumfabrik Hollywood. Der Publisher Take-Two Interactive hat alleine im dritten Geschäftsquartal 1,86 Milliarden US-Dollar Umsatz gemacht und in dem Zeitraum von September 2013 bis Februar 2014 32,5 Millionen Exemplare des Spiels GTA 5 verkauft. Das Spiel hält 7 Einträge im Guinness Buch der Rekorde, unter anderem den für das Unterhaltungs-Format, welches am schnellsten 1 Milliarde US-Dollar umsetzte.

 

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