In den vergangenen Tagen machte ein tragisches Ereignis die Runde durch diverse Internetseiten und Nachrichtensendungen: In Slaughter, Louisiana schoss am 22. August ein achtjähriger Junge mit einer Handfeuerwaffe auf seine auf ihn aufpassende Grossmutter, welche sofort starb. Besonders brisant sowie kontrovers diskutiert: Kurz vor der Tat habe der junge Grand Theft Auto IV auf seiner PlayStation 3 gespielt – ein Spiel, dessen Protagonist mittels kriminellen Machenschaften versucht, sich ein besseres Leben zu verschaffen. Aufgrund der Darstellung solcher Inhalte erhielt Grand Theft Auto IV (kurz: GTA IV) von der amerikanischen Prüfstelle für Computer- und Videospiele ESRB (Entertainment Software Rating Board) ein M-Rating, welches für „mature“ (z. Dt.: „mündig“) steht. Auch von der deutschen USK sowie der europäischen PEGI erhielt GTA IV ein unstreitiges „ab 18“-Rating. Somit ist GTA IV nur für erwachsene Spieler geeignet und gehört keineswegs in Kinderhände. Doch wie konnte das passieren?

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Draussen ist’s zu heiss und dank des alljährlichen Sommerlochs am Spielemarkt drehen keine neuen Toptitel im Laufwerk – die perfekte Gelegenheit für ein GameRights Community-Event: Ein gemeinsamer Besuch im Museum ENTER in Solothurn. So trifft man andere Mitglieder wieder mal ausserhalb virtueller Welten und kann gleichzeitig das eigene Wissen über die Welt der Technik etwas auffrischen.

 

Etwas verspätet muss ich Euch, liebe Community, über einige gewichtige Änderungen im Board der Vereinigung GameRights informieren. Mit Wirkung auf die am 6. April 2013 durchgeführte Generalversammlung legte unser ehemaliger Vizepräsident und Chef Community, Alain Jollat, seine Vorstandsämter nieder. Er begründete seine Entscheidung mit dem Willen, sich in Zukunft vermehrt auf sein berufliches und privates Umfeld konzentrieren zu wollen. Als neuer Vizepräsident wurde, kumulativ zu seinem Amt als Head of Communications, Adrian Fuertes eingesetzt. Peter Ruoss, Mitarbeiter beim Projekt GameAgents, übernahm das Amt des Head of Community, während die neu geschaffene Funktion des Head of Technics durch den bis dahin die Leitung der alten Taskforce Technik und Entwicklung (TTE) inne habenden Kevin Schrag ausgefüllt wurde. Melody Aimée Reymond legte ihr Amt als Head of Creative nieder - es ist noch vakant - und konzentriert sich auf ihre Funktion als Head Executive Assistant.

Erneut müssen Videospiele als praktischer Sündenbock für soziale Missstände herhalten. So wurde im Zusammenhang mit der tragischen Schiesserei in Newtown die Darstellung verbreitet, dass der Täter den norwegischen Massenmörder Breivik als Vorbild gehabt haben soll und beim Schiessen jeden Toten zu einem Killscore aufaddiert hätte. Diese Meldungen gingen auf einen Bericht der CBS News zurück, welcher beschreibt, dass der Täter Adam Lanza vermutlich wie in einer Videogame-Fantasie gehandelt habe. Ebenso sollen Videospiele im Keller von Lanza gefunden worden sein, wo er zahllose Stunden allein in einem abgedunkelten Raum verbracht haben soll. Diese Meldung ist jedoch reine Spekulation und entbehrt einer faktischen Grundlage, wie sogar unterhalb des Berichtes steht:

Die Untersuchungen über das Motiv für die Schiesserei in Newtown sind noch nicht abgeschlossen und daher sind alle Aussagen über die Absicht des Täters reine Spekulation.

Dass dieser Bericht dann doch von so vielen anderen Medien aufgegriffen wurde, stimmt nachdenklich. In diesem GameRights-Artikel wurde das Thema bereits im Dezember behandelt.

Die tragische Schiesserei in Newtown, Connecticut, hat in den Vereinigten Staaten nicht nur eine Verschärfung der Debatte über die Reglementierung von Waffenbesitz ausgelöst, sondern auch die Darstellung von Gewalt in den Medien - allen voran in Videospielen -  ins öffentliche Gespräch gebracht. Um eine Verringerung der Tode durch Schusswaffen zu erzielen, fokussieren sich die Demokraten auf eine Verschärfung der Waffengesetze. In den Vereinigten Staaten ist das Recht Waffen zu besitzen durch den zweiten Zusatzartikel zur Verfassung, das so genannte "second amendment", geschützt. Die Republikaner und die National Rifle Association ihrerseits zeigen mit dem Finger auf die Gewaltkultur - welche sich in den Medien widerspiegelt.

 

Nach dem Massaker in Connecticut, welches fast dreissig teils sehr junge Menschen das Leben kostete, rückte die Diskussion um das "Warum" einer solchen Tat erneut in das mediale Zentrum. Die Zeitungen, News-Websites, Blogs, TV- und Radiosendungen dieser Welt verlangen zu wissen, was einen jungen Menschen zu einem dermassen brutalen und zerstörerischen Ausbruch der Gewalt treibt. Viele Faktoren werden als mögliche Gründe genannt: Sozial schwieriges Verhalten, gesellschaftliche Isolation, zu einfacher Zugriff auf Schusswaffen - und jüngst, wie in den "Amokläufen" zuvor, auch Videospiele. Während aus Ecken, von denen es zu erwarten war, verzweifelte Schuldzuweisungen ertönen, scheinen die Nachrichten aber vermehrt realistischer mit dem Thema umzugehen.

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