Christlicher Polizeiverband mit merkwürdigen Forderungen gegen "Darkness"

Verbotsforderungen jeglicher Art machen sich in der heutigen Medienlandschaft immer gut, vor allem im Sommerloch. Anders ist es nicht zu erklären, wieso der christliche Polizeiverband mit seiner Forderung (PDF), das Spiel "The Darkness" zu verbieten, auf derart viel Medienresonanz gestossen ist. Neben 20 Minuten online haben auch diverse deutsche Websites und die international bekannte Gamerwebsite Kotaku das Thema aufgegriffen. Die Pressemitteilung von GameRights wurde dabei ebenfalls teilweise veröffentlicht und kann hier im Original nachgelesen werden.

Der Polizeiverband fordert, vor dem Hintergrund der Unruhen in London das Spiel "Darkness" zu verbieten, weil man in diesem auf Polizisten schiessen könne. Der Verband stiftet allerdings bereits mit der ungenauen Bezeichnung des Spiels für Verwirrung, denn im Spiel "The Darkness 2", welches erst im Frühjahr 2012 erscheint, tauchen laut Hersteller gar keine Polizisten auf. Der Vorgänger des Spiels, "The Darkness", bietet zwar die Möglichkeit, auf Polizisten zu schiessen, dies ist aber laut GameRights-Community nicht der zentrale Spielinhalt, von einer gezielten Jagd auf Polizisten kann also überhaupt nicht gesprochen werden. Im übrigen erschien das Spiel bereits im Jahre 2007, es zeugt also nicht gerade von Kompetenz im Bereich der interaktiven Medien, wenn dem Polizeiverband ein Spiel  auffällt, welches bereits seit 4 Jahren im Handel erhältlich ist, eine Verbotsforderung muss hier selbst dem grössten Gegner von Actionspielen absurd vorkommen.

Von diesen wenig ruhmreichen Versuchen ein wenig Aufmerksamkeit zu erhalten abgesehen, muss man sich über das fragwürdige Freiheitsverständnis und den mangelnden Respekt vor der Meinungsfreiheit des Christlichen Polizeiverbandes wundern, wenn dieser dem erwachsenen Bürger vorschreiben will, was dieser (neben der Bibel, in welcher mit Grausamkeiten auch nicht gespart wird) für Medien zu konsumieren habe.

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