Vergangene Woche erlag ein Lehrer der Technischen Berufsschule in Ludwigshafen seinen schweren Verletzungen, welche ihm zuvor von einem 23-jährigen Ex-Schüler - angeblich aus Wut auf schlechte Noten - mit einem Messer zugefügt worden sind. Von einem Amoklauf will jedoch weder Polizei noch Staatsanwaltschaft sprechen.
Auch der Kriminologe Christian Pfeiffer, welcher sich in der Vergangenheit bereits für ein Verbot von Actiongames (sog. „Killerspielen“) ausgesprochen hatte, nahm zum Vorfall Stellung. Diesmal jedoch auf eine überraschend aufgeklärte Art und Weise:
"Noch nie ist ein Amoklauf dadurch entstanden, dass jemand Computerspiele gespielt hat."
Quelle: rp-online.de: "Amokläufe kaum zu verhindern". 24. Februar 2010. Link zur Quelle
Computerspiele seien nicht zwingend Auslöser für Gewaltexzesse, so Pfeiffer. Es bedarf viel mehr als nur starker Hemmungslosigkeit um einen Menschen töten zu wollen. Die Ursachen für Bluttaten seien laut Prof. Dr. Christian Pfeiffer also im realen Leben zu suchen. Die Zeiten der unbewiesenen Vorurteile und Mutmassungen hat er jedoch noch nicht hinter sich gelassen, denn noch immer behauptet Christian Pfeiffer, wer virtuell Menschen töte, stumpfe unbestreitbar ab. Daraufhin untermauerten auch andere "Experten" Pfeiffers Ansichten.
Einmal mehr wurde also klargestellt, dass Computerspiele nicht zwingend als Auslöser von Gewalttaten angesehen werden dürfen, oftmals einzig als Sündenböcke dienen und noch immer mit Vorurteilen behaftet sind. Vielmehr sind es jedoch die Umstände abseits des Bildschirms, welche Menschen zu solch tragischen Aktionen animieren.
Das gerade solche teilweise erfreulichen Aussagen von einem Spieleverbot-Befürworter getroffen wurden, erfreut und irritiert zugleich. Wurde Herr Christian Pfeiffer demnach plötzlich einsichtig oder hält er sich lediglich mit Kritik zurück? Lässt ein solch möglicher Sinneswandel folglich auch auf Einsicht bei hiesigen Actionspiel-Gegnern hoffen?
Quellen:
rp-online.de: "Amokläufe kaum zu verhindern". 24. Februar 2010. Link zur Quelle
focus.de: "Bluttat von Ludwigshafen". 24. Februar 2010. Link zur Quelle