Um den heissen Brei

 

Vor kurzem veröffentlichte der VGMG die Idee, Warnhinweise auf gewaltbeinhaltenden Spielen anzubringen. "Damit die Eltern klipp und klar wissen, was auf ihre Kinder zukommt", hiess es. Doch welches Böse, welcher langfristig zerstörerische, tötende, krebsartige Wahnsinn prasselt auf die Kinder ein?

 

Ich gehe mal davon aus, dass solche Warnhinweise auf Spielen aufzubringen wären, welche von PEGI als "18+" gekennzeichnet sind. Und da hätten wir auch schon den Haken: Die Spiele sind bereits gekennzeichnet; nicht mit fadenscheinigen pseudo-wissenschaftlichen Horrorstories, sondern mit einem realen Wert: Dieses Spiel ist nur für erwachsene Menschen geeignet. Da kommt man mit etwas Fantasie auch selbst drauf. Und dann ist der Kleber noch signalrot...

Der (Un-)Sinn hinter der Forderung wird schnell klar: Wenn wir nicht ruck zuck ein Verbot erzwingen können (man erinnere sich: Der Bundesrat hatte sich bereits gegen ein solches ausgesprochen, die Mutterpartei des VGMG-Präsidenten hat konstruktiven Umgang mit digitalen Spielen nun im Parteiprogramm), versuchen wir's halt mit Strafing. Sidestepping. Man versucht, aussen rum zu gehen und zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Erstens soll Schritt für Schritt die Angst und Abneigung vor Spielen erhöht werden, andererseits ist ja die wissenschaftliche Situation immer noch ziemlich mühsam: Man kann nicht glaubwürdig und wissenschaftlich fundiert darlegen, dass die Spiele gewalttätig machen. Zigaretten schaden jedoch bewiesenermassen. Werden also (weitere!) Warnkleber auf Spielen platziert, suggeriert dies die Glaubwürdigkeit und Endgültigkeit der Aussage: "Spiele machen aggressiv". So gewinnt man Stimmen für das Pogrom gegen Games.

Praktisch.

 

Unsere Bannerpartner: