Was wäre eine richtige Gamer-Vereinigung ohne Gamer-Girl im Vorstand? Eben. Und daher richten wir unseren Scheinwerfer auf Melody, die gerade erfolgreich die Endprüfungen für ihr Lizentiat bestanden hat. Nun kann sie ihre Freizeit mehr «Guild Wars 2» widmen. Oder den 30 knallharten Fragen des Community Spotlights!
Falls ihr genug Mumm in den Knochen habt, lasst es mich wissen mit einer Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Dreissig Fragen später könntet ihr das neuste GameRights-Community-Mitglied sein, das hier ins Scheinwerferlicht gerückt wird!
Doch kommen wir zurück zur Mel. Sie wird uns erzählen, wie sie Power-Metal aus Deutschland mit den Hunger Games verbinden kann und dass sie sich aus reiner Neugierde eine Norn erstellt hat, während sie davon überrascht wurde, dass die sonst so schüchterne Leliana ihre Elfin angebaggert hat.
Bei GameRights bist du ja mit deinem richtigen Namen angemeldet. Unter welchem Nickname findet man dich sonst online und wie bist du zum entsprechenden Nicknamen gekommen?
Utena 31, unter diesem Namen bin ich auf einigen Gaming-Plattformen oder in Online-Foren zu finden. Utena ist ein weiblicher Charakter aus einer japanischen Anime und Manga-Serie. Als Kind wurde sie von einem Prinzen so beeindruckt, dass sie beschliesst, selber ein Prinz zu werden. Ich glaube, es hat mich einfach fasziniert mit welcher Selbstverständlichkeit Utena lebt, woran sie glaubt ohne sich um die Meinung anderer zu scheren und dadurch eine noble, innere Stärke besitzt. Sie ist dadurch zu einem Vorbild für mich geworden. Das 31 danach ist meine Glückszahl, ich wurde an einem 31. Oktober geboren.
Wo wohnst du?
Ich bin vor einiger Zeit nach Niederglatt in eine 3er-WG gezogen. Nah von Zürich und trotzdem günstig.
Wie verdienst du dein Geld?
Zurzeit gar nicht, da ich gerade eben erfolgreich die Endprüfungen für das Lizentiat bestanden habe. Ich studierte Japanologie, Soziologie und Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Zürich. Nun möchte ich auf Soziologie promovieren, um wissenschaftliche Mitarbeiterin zu werden.
Was machst du, wenn du gerade nicht zockst oder Prüfungen abschliesst?
Ich tanze Jazzdance und singe gerne Karaoke aber am meisten Zeit verbringe ich damit, mich mit Freunden zu treffen. Wir gehen oft zusammen an Rock- und Metalkonzerte. Ausserdem habe ich eine Vorliebe für japanische Gothic-and-Lolita-Fashion, da stell ich mir dann für spezielle Gelegenheiten meine eigenen Interpretationen solcher Outfits zusammen.
Wie lange zockst du schon?
Seit ich meinen ersten Game Boy von meinem Vater geschenkt bekam. Da war ich fünf Jahre alt. Er wollte mich auf einer Reise ruhig stellen, was auch hervorragend geklappt hat.
Ja, in der Tat. Gedankt sei deinem Vater! He, he... Welches Game war das erste, dass du gezockt hast?
Einhergehend mit dem ersten Game Boy war es das erste «Super Mario Land». Das habe ich gefühlte Millionen mal durchgespielt, in meinen besten Zeiten mit 40 zusätzlichen Leben am Schluss.
Und was bevorzugst du beim Zocken? PC oder Konsole?
Ich war immer ein PC-fixierte Gamerin, da ich liebend gerne Fantasy-Roleplay und auch MMOs spiele, welche sich nun mal für mich auf dem PC besser zocken. Jedoch hatten wir zu Hause immer eine Playstation, dann die PS 2 und letztlich auch einen Gamecube stehen. Jetzt in der WG sind wir zwei Gamer und besitzen zusammen alles, was das Zockerherz begehrt. Da spiel ich dann schon mal ein paar Runden «Lollipop Chainsaw» auf der PS3 im Wohnzimmer.
Und wie sieht dein Gaming-Setup aus?
Ich bin ganz stolz auf mein neues Gaming-Notebook. Da ich viel umherreise ist ein Notebook ideal für mich: ->★☆BABYDOLL☆★, ein ASUS N55S-Gaming-Notebook! (!Intel® Core™ i7 2670QMI Processor, 8 GB RAM and a NVIDIA® GeForce® GT 635M 2GB!) Babydoll habe ich von meinem Bruder geschenkt bekommen nachdem ich meine Lizentiatsarbeit eingereicht habe, auch deswegen ist das Notebook etwas ganz besonderes für mich.
Welches ist dein Lieblings-Multiplayer-Game?
«Guild Wars»!!! Mit diesem Spiel habe ich bisher die meiste Zeit verbracht und beschäftige mich nun mit dessen kürzlich erschienenen Nachfolger «Guild Wars 2». Mesmer FTW! ;) Sonst zock ich seit Jahren regelmässig «Herr der Ringe Online». Das Spiel konnte mich immer wieder durch sein grosses Rollenspielpotential in seinen Bann ziehen und manchmal logg ich mich nur darum ein, um durch die schönen Landschaften Mittelerdes zu reiten. Die Welt ist sehr liebevoll und detailgetreu von Tolkien übernommen. Sehr empfehlenswert.
Und wie lautet dein bevorzugtes Singleplayer-Game?
Da gibt es recht viele, die es auf die Liste meiner Lieblingsspiele schaffen. Im Roleplay-Bereich ist das zum Beispiel «Dragon Age: Origins», «The Witcher» oder «The Elder Scrolls: Morrowind» und «Skyrim». Auch Adventures spiel ich gerne, hier gefallen mir «A Vampyre Story» und die «Longest Journey»-Saga: «The Longest Journey» und «Dreamfall». Sehr schöne Geschichten.
Und natürlich die «Tomb Raider»-Serie, Lara Croft ist eine meiner digitalen Lieblingscharakteren.
Welches ist deiner Meinung nach das beste Game aller Zeiten?
Uh... Was für eine schwierige Frage... Kommt immer darauf an unter welchem Gesichtspunkt man ein Game hervorheben möchte. «Guild Wars» ist in Bezug auf MMORPG einfach toll, weil es wirklich um deinen Skill als Gamer geht, es droppen nicht wie in anderen Online-Rollenspielen nach Zufallsprinzip Imba-Ausrüstungsgegenstände und dann bist du besser als andere. Es geht um das Kombinieren deiner Fähigkeiten und Ausrüstungen, da es nur 20 Levels gibt. Danach geht es nur noch darum, wie du deine Ausrüstungsgegenstände geschickt kombinierst, da die Stats zwar austauschbar sind, aber den Höchstwert nie überschreiten. Du musst deine Gruppe geschickt zusammenstellen, es geht also darum, dass du die Mechaniken des Spiels verstehst und sie geschickt einsetzt. Es geht um deine Fähigkeiten als Spieler und und nicht wieviele zigtausend Mal du einen Dungeon machst, um einen gewissen Drop zu erhalten. Das hat mir am Spiel immer sehr gefallen.
Single-Player hat mich «Dragon Age: Origins» enorm beeindruckt. Vor allem das Interagieren mit deinen Gruppenmitgliedern mit denen man ja sogar Liebesbeziehungen eingehen kann, die, je nachdem wie du dich entscheidest, tragisch enden oder nicht. Da hab ich mal echt geweint, selten hat mich ein Spiel emotional so mitgerissen. «Mass Effects» ist da ähnlich, jedoch hat mich die Story von «Dragon Age» einfach mehr angesprochen.
Ja, da kann ich dir nur beipflichten. In diesen Interaktionen mit den Charakteren leistet BioWare regelmässig Grossartiges. Und wie lautet der beste Film aller Zeiten?
«Sucker Punch»! Ein Hammerfilm, der leider sehr unterbewertet ist, weil er von vielen nicht verstanden wird. Es geht im Kern darum, dass du die Kraft in dir trägst, dir deine Welt so zu gestalten, wie du das möchtest.
Dein Lieblingszitat aus einem Game?
«I... have I ever told you I really like the way you wear your hair?»
Das hat mich fast vom Stuhl gehauen, als Leliana aus «Dragon Age: Origins» dies meiner weiblichen Warden-Elfin gesagt hat. Well, hello.. (grinst)
Welches Musikalbum gefällt dir am besten?
Auch superschwer, es gibt einfach viel zu viel gute Musik. Am meisten berührt im letzten Jahr hat mich «Blood of the Saints» von Powerwolf. Power-Metal aus Deutschland, die Jungs haben Potential! Ernsthaft: auf dem Album gibt es keinen einzigen mauen Song.
Na, das ist doch mal eine Ansage. Von der Musik zur Literatur: Wie lautet das Buch, das du zuletzt gelesen hast?
Sachbücher und Artikel habe ich in letzter Zeit ganz viele zur Prüfungsvorbereitung und aus Eigeninteresse gelesen. In Sachen Fiktion war das letzte Buch, das ich ganz durchgelesen habe, vermutlich «The Hunger Games» von Suzanne Collins. Ganz nett, aber nichts Weltbewegendes.
«World of Warcraft» oder «GuildWars»?
Da brauch ich keine Sekunde, um zu überlegen, der Fall ist klar: «Guild Wars»!
Obwohl ich durchaus auch «WoW» ein bisschen gespielt habe, habe aber dann nach einer Weile das Interesse verloren.
Welche Rasse und Klasse in deinen bevorzugten MMOs gefallen dir weshalb am besten?
In «Guild Wars» kann man ja nur Menschen spielen. Mesmer war meine absolute Lieblingsklasse. Ich spiele gerne Klassen, die komplex sind und deren Rolle sich einem Neuling nicht gerade intuitiv erschliesst. Auch in «Herr der Ringe Online» ist meine Main eine Menschen-Schurkin. Also Klassen, die den Gegner unterbrechen und Debuffs auf die Gegner hauen oder Gruppen von Gegner kontrollieren indem sie einige Mobs eine Weile ausser Gefecht setzten, dann bin ich in meinem Element. Dann ist es mir auch egal, dass ich nicht am meisten Schaden mache und dass viele Leute, die die Klasse nicht verstehen, oft fragen: «Aber warum braucht es das?» Tja.. versuch mal einen Ele-Boss in «Guild Wars» mit oder ohne Mesmer zu besiegen... Da wird dann schnell klar, was wir so machen.
Ich glaube, wenn man «ganz normalen Menschen» spielen kann, dann wähl ich das. Obwohl bei «Guild Wars 2» hab ich mir auch mal eine Norn erstellt. In «Herr der Ringe Online» dann höchstes noch Elfen. «Kleine» Rassen wie Zwerge, Gnome, Asura oder Hobbits sind nicht so mein Ding.
Wenn man dich zu einer Runde «SingStar» nötigen würde, welchen Song würdest du zum Besten geben?
Ich liebe Karaokesingen und besitze ziemlich viele der «SingStar»-Spiele selber. Dann müsstest du mindestens einen ganzen Abend lang bei mir mitsingen und das Bier nicht vergessen. (grinst) Ich glaube meinen höchsten Score - obwohl ich es ziemlich doof finde, wie das «gemessen» wird - hatte ich mit «Somebody Told Me» von The Killers.
Wenn man einen Film über dich machen würde, wer sollte dich darin spielen?
Meryl Streep. Weil sie awesome ist! Und weil mein Leben eine turbulente Reise der Selbstenddeckung ist, da bräuchte es eine gute Schauspielerin, um das hinzukriegen.
Na ja, so viele Oscars, wie die gute Frau erhalten hat... Das spricht für sich. Apropos Auszeichnung: Wie lautet das Achievement, das du zuletzt errungen hast?
Ach, bei «Lollipop Chainsaw» habe ich einige Achievements freigeschaltet, darunter Meisterzombiejägerin!
Mit wem würdest du gerne für einen Tag das Leben tauschen?
Jemand der Einfluss nehmen kann, wie z.B. die Leute in China oder Russland, die entscheiden, dass sich diese beide Nationen immer noch gegen eine Intervention in Syrien der Vereinten Nationen stellen. Wenn ich das ändern könnte, würd ich sofort!
Wenn dein richtiges Leben ein Endgegner hätte, wer wäre das?
Mich selbst. Nein ernsthaft, so ist es mir während dem Schreiben meiner Abschlussarbeit vorgekommen. Aber das «Siegen» über diesen Endgegner lag nicht in einem Vernichtungsschlag, sondern in einer Versöhnung, jedenfalls vorerst. Schlussendlich kommt immer alles auf dich selbst zurück, einen Endgegner im Aussen zu suchen würde deine Probleme nur externalisieren und auf andere projizieren.
Welchen Gamecharakter würdest du gerne zu einem Candle-Light-Dinner einladen?
Männlich: Geralt von Riva aus «The Witcher», das würde garantiert nicht langweilig werden. Und der weibliche Charakter wäre definitiv Lara Croft, da kann ich dann mit Steve um sie streiten. Sie ist verdammt cool!
Was ist das Ekligste, das du jemals gegessen hast?
Hmm.. In Korea habe ich geröstete Maden gesehen, die hab ich aber nicht gegessen. Einmal in Japan war aber ein undefinierbarer rosa Schleim auf meinem Teller... Der war scheusslich. Keine Ahnung, was es war und vermutlich ist es auch besser so. Auch als mal ein Sashimi-Fisch auf meinem Teller plötzlich gezappelt hat... Schock!... Das konnte ich dann einfach nicht essen.
Welches ist der coolste Fleck auf Erden, den du besucht hast?
Hmm... Cool... Vermutlich das Harajuku-Quartier in Tokyo. Coolste Fashion ever!
Welche Multiplayer-Partie wird dir warum für immer in Erinnerung bleiben?
Als ich wieder einmal mit einem Freund «Guild Wars» gespielt habe und wir durch einen der Dungeons im Hard-Mode durchgerusht sind und wir uns dann plötzlich erinnert haben, wie wir das allererste mal dort drinnen zigmal gestorben sind. Wir haben dann den Chat mit „THIS IS HARDMODE!!!“ zugespammt... Herrlich! Es war eine Freude zu realisieren, dass man wirklich so viel besser geworden ist.
Was ist das «nächste grosse Ding», das deiner Meinung nach auf uns Gamer zukommt?
Das Vermischen von Virtual Reality mit der «normalen» Welt, wie das schon bei einigen Spielen, die Playstation Move oder Kinect benutzen der Fall ist, z.B. «Eye Pet», wenn da plötzlich auf dem Bildschirm du mit einem süssen virtuellen Haustierchen bist, das beeindruckt mich schon.
Aber vielleicht ist es auch was anderes, indem die Spiele emotionaler werden wie «Heavy Rain» oder der kritischer wie der Kriegsshooter «Spec Ops: The Line». Dass Spiele wie Filme sich als Kulturgut etablieren und es dann vermehrt einen Unterschied zwischen unterhaltenden Games und Games, die dich aufrütteln wollen, geben wird. Wir brauchen mehr Spiele wie «Spec Ops: the Line».
Was ist das Schrägste, was du in deinem Leben bisher erlebt hast?
Ehrlich.. Zurzeit erlebe ich andauernd Schräges. Hauptsache man ist offen, neugierig und ehrlich. Das Leben ist im Alltag genug schräg, man kann es nur nehmen wie es kommt und es als eine Gelegenheiten zum Selbstwachstum und der Selbstfindung annehmen. Take it as it comes and let be what is not in your power to change.
Dann lass uns doch einen kurzen Blick in die Zukunft werfen: Was wirst du wohl in 10 Jahren machen?
Ich hoffe für den Schweizer Staat Sozialstudien durchführen nach dem Motto: Hier ist Handlungsbedarf, macht etwas! Mein Traum ist jedoch für das Research Institute for Social Development der UN zu arbeiten. Ich beschäftige mich intensiv mit Fragen der Gender Equality und wie wir von sozialen Normen beeinflusst werden. Auch Normen, die für andere Bereiche des Lebens gelten und warum sich Leute, für die diese Normen nicht stimmen oder die fühlen, sich verstellen zu müssen, sich gar nicht schlecht fühlen müssten, wenn wir uns nur alle als Menschen annehmen würden und nicht als Marionetten, die gewissen Normen entsprechen müssen. Ich hoffe, darüber Artikel schreiben zu können, um dies wissenschaftlich zu belegen.
Was ist dein Grund, warum du dich gegen ein Verbot einsetzt und Mitglied des Vereins bist?
Genau aus diesem Grund. Gamer werden stigmatisiert und in Schubladen gesteckt, es sind genau dieselbe Kraft sozialer Normen und Erwartungen, die auch vor dem Stereotyp Gamer nicht Halt machen. Aber das Videospiel ist ein junges Medium und junge Medien werden oft von der älteren Generation mit Misstrauen beäugt. Früher war es Rock n'Roll, dann Metalmusik und jetzt sind es Ego-Shooter die als einfache Sündenböcke herangezogen werden, um soziale Missstände zu erklären. Dies ist nicht richtig, und wir von GameRights versuchen dialogbereit dem Stereotyp entgegen zu wirken. Dass ich die Chance bekommen habe für GameRights mitzuschreiben war eine enorme Bereicherung für mein Leben. Auch wenns im Vorstand manchmal so viel zu tun gibt, dass das Schreiben in den Hintergrund rücken musste und man sich ja immer noch mit allen andere Dinge im Leben beschäftigen muss, habe ich bei GameRights nicht nur eine Möglichkeit gefunden, mich mit meinem Wissen einzusetzen, sondern ich habe auch Freunde fürs Leben gefunden.
Grossartig! Mel, herzlichen Dank für dieses Interview.